Samstag, 7. April 2012

Nearly like it used to be

Vieles kann der Mensch entbehren,
nur den Menschen nicht
von Ludwig Börne
Quelle
 Manchmal heilt Zeit doch Wunden, wenn auch nicht gleich alle.

Eine Person benötigt nicht viele Freunde, doch sie benötigt richtige. Eine dieser Personen zu verlieren ist immer hart, doch mit der Zeit findet man sich mit dieser, wenn auch grausamen, Tatsache ab, aber darüber hinwegkommen ist ein anderes Lebeskapitel. Dies kann Monate oder Jahre brauchen, oder nur wenige Wochen... oder man kommt nie darüner hinweg. Aber manchmal passieren unvorhergesehene Dinge und neue Hoffnung keimt auf die verlorene Person wieder in sein Leben zu lassen.

Ich kann schwer loslassen und negative Ereignisse zehren lang an meiner Kraft. Ich versuche es zu ignorieren, doch dabei verliere ich einen Teil meines Charakters, egal ob dieser negativ oder poistiv war. Ich hänge alten Dingen lange nach und hasse Veränderungen. Ich bin eine Person, die oftmals lieber die Zeit anhalten würde, als zu sehen, was die Zukunft bringt. Der Verlust meines besten Freundes vor über einem Jahr hat sehr an mir genagt und mich in dieser ganzen Zeit nervlich fertig gemacht, doch ich habe weitere tolle Freunde, die mir in dieser ganzen Zeit begestanden sind. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich habe ihn vergessen können, denn das habe ich nie. Ich hoffte immer ihn wieder bei mir haben zu können und Anfang des Jahres fing unser Verhältnis wieder an besser zu werden. Meine Hoffnungen wurden immer stärker und dann kam dieser Abend. Es sollte ein gemütlicher Abend mit einer Freundin werden, den ich beinahe abgesagt hätte, um einer anderen Freundin bei einem schwierigen Projekt zu helfen, doch dann erfuhr ich, dass er mitkommen würde. In diesem Moment überströmte mich eine Welle der Sehnsucht, die ich nicht verbergen konnte. Ich kann nur betonen wie toll meine Freunde sind, denn die eine war mir nicht böse, dass ich ein Versprechen brach, da sie verstand, wie viel es mir bedeutete ihn wieder zu sehen, und die andere hatte erst für dieses Treffen gesorgt, da sie am besten wusste, wie sehr ich gelitten hatte ohne ihn.
Es war ein schöner Abend, fast als wäre nie etwas zwischen uns gewesen. Wir lachten, machten blöde Witze, redeten über alles, wie früher. Meine Erinnerungen an diesen Abend werden noch lange währen, denn ich habe nicht vor ihn ein weiteres Mal gehen zu lassen, sondern die alte Freundschaft wieder zu finden und sie zu reanimieren.

Ein wahrer Freund trägt mehr zu unserem Glück bei
als tausend Feinde zu unserem Unglück.
von Marie von Ebner-Eschenbach